Stolpersteine #2 Über Frauensolidarität und falsche Eifersucht
- Katharina Schwenk
- 10. Okt. 2017
- 3 Min. Lesezeit

Sagen wir mal eine Freundin von mir wird aus heiterem Himmel von ihrem Freund verlassen. Und sagen wir mal ich treffe diesen Ex-Freund auf einer Party.
Was tut eine gute Freundin da?
Nein, falsch geraten. Weder anspucken, noch mein Bier wüst in der Menge auf ihn kippen und auch mit bösen Blicken strafen und ganz fest ignorieren sind in dieser Situation für mich keine Option.
Ganz im Gegenteil. Was hat denn irgendjemand davon, wenn ICH besagten Mann nun mit Schweigen strafe?
Versteht mich nicht falsch, ich habe weder den Wunsch noch das Bedürfnis mich mit besagtem Ex anzufreunden, noch näher in die Trennung der beiden involviert zu werden denn ich habe sehr wohl eine Meinung zu seinem Verhalten gegenüber der Freundin – und das ist keine positive, wie man sich vielleicht vorstellen kann.
Was mache ich also?
Genau das, was ich vor der Trennung auch getan hätte. Ich sage ‚Hi’, unterhalte mich 10 Minuten mit dem bösen Ex und gehe dann wieder meiner Wege.
Als am nächsten Tag ein Sturm über mich hereinbricht, mich der Ex anruft um sich zu erklären, die Freundin gleich den Kontakt mit mir abbrechen möchte und das Happening des Vorabends anscheinend zu einem Thema mutiert ist, das mindestens 7 Menschen in unserem Freundeskreis interessiert, bin ich dann doch ein wenig überrascht.
Drei Bekannte, die nicht mal dabei waren mischen sich ein, jedeR hat eine Meinung und alle geht es etwas an.
Außer mir! Ich bin automatisch eine ganz eine Böse, alle sind ganz aufgeregt und sofort wird von einer bösen Absicht ausgegangen.
Hallo? Was ist mit Vertrauen zwischen FreundInnen passiert? Und woher kommt überhaupt dieses übertriebene Misstrauen zwischen Frauen?
Ist es nicht schon mühsam genug sich bei den meisten der Männer, die man so im Club trifft 2 Mal fragen zu müssen ob man ihnen trauen kann und uns auch sonst recht herzlich anstrengen zu müssen uns in dieser patriarchalen Gesellschaft durchzusetzten? Müssen wir uns nun auch vor den anderen Frauen in Acht nehmen oder steckt hinter dieser seltsamen Art von Eifersucht etwas ganz Anderes?
Meine ‚Freundin’ hat doch wohl nicht tatsächlich geglaubt, dass der böse Ex und ich nun glücklich in den Sonnenuntergang reiten. Womöglich auch noch, nur um sie zu ärgern?!
Was ein Schwachsinn...
Auch ein anderer langjähriger Freud sucht kürzlich das Gespräch, weil er meint von seiner Freundin schlechte Vibes gegenüber mir mitzubekommen.
‚Vielleicht gefällt es ihr nicht, dass wir uns so nahestehen. Auch physisch…’ zwitschert er ein wenig unsicher eines Abends.
Wie bitte? Wir kennen uns sein gut 15 Jahren, und wenn deine Freundin mich nicht mag, besprich das doch bitte mit ihr! Oder auch nicht. Muss ja schließlich nicht jedeR jedeN mögen.
Sollte es sich aber hier um eine Eifersuchtssache handeln, bitte ich die gute Freundin – genau wie alle anderen Frauen – chillt mal ein wenig und fragt euch, was euer eigentliches Problem ist!
Wir Frauen sollten uns nämlich nicht gegenseitig runterziehen und eine Gesellschaft noch mehr unterstützen, die es ohnehin gutheißt, wenn Männer sich die Frauen aussuchen und nicht umgekehrt.
Keine von uns sollte jemals das Gefühl haben ein besonderes Verhalten an den Tag legen zu müssen, damit ihr der ‚Mann nicht davonläuft’.
Auch nicht wenn andere Frauen ins Spiel kommen.
Eifersucht macht lediglich grantig und hässlich und wer will das schon?
Seid doch alle einfach nett und respektvoll zueinander und versucht es vielleicht einmal mit Ehrlichkeit und Selbstreflexion.
Und vor Allem eines, lasst mich da bitte raus!
Im Sinne von Love, Peace and Happiness wünsche ich euch also eine wunderbare Woche.
Alles Liebe,
Katharina
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